BIOGRAPHIE 

    


Dame Felicity Lott wurde in Cheltenham geboren. Ihre Eltern waren begeisterte Amateurmusiker. Bereits in jungen Jahren erhielt sie Klavier- und Geigenunterricht und nahm Gesangsstunden. Ihre wahre Liebe gehörte jedoch der französischen Sprache, so dass sie ein Französisch- und Lateinstudium am Royal Holloway College, University of London, absolvierte, mit dem Ziel Übersetzerin zu werden. Im Rahmen des Studiums verbrachte Felicity ein Jahr als Assistante d’Anglais an einer Schule in der Nähe von Grenoble. Neben Ihrer Arbeit als Lehrerin besuchte sie das Conservatoire de Grenoble, wo sie eine hervorragende Gesangslehrerin traf, die sie ermutigte ein Gesangsstudium anzustreben. Nach ihrer Rückkehr nach England erhielt Felicity ein Associated Board Stipendium an der Royal Academy of Music, wo sie vier Jahre studierte und ihre Ausbildung mit dem Gewinn des Principal's Prize abschloss.

1975 debütierte Felicity als Pamina in Mozarts Zauberflöte an der English National Opera, 1976 wirkte sie am Royal Opera House Covent Garden an der Uraufführung von Henzes Oper We Come To The River mit. Im selben Jahr begann auch ihre lange Beziehung zu Glyndebourne mit der Rolle der Gräfin in Capriccio auf der Tournee der Glyndebourne Company. 1977 trat Felicity erstmals beim Festival in der Rolle der Anne Trulove in Strawinskis The Rake's Progress auf. Seitdem hat sie an allen großen Opernhäusern der Welt- Wien, Mailand, Paris, Brüssel, München, Hamburg, Dresden, Berlin, New York und Chicago- Erfolge gefeiert. Zu ihren wichtigsten Rollen gehören die Strauss-Partien Marschallin (Der Rosenkavalier), Gräfin Madeleine (Capriccio), Christine (Intermezzo) und Arabella, die Mozart-Partien Gräfin Almaviva (Le Nozze Di Figaro), Fiordiligi (Cosi Fan Tutte), Donna Elvira (Don Giovanni), die Britten-Partien Ellen Orford (Peter Grimes), The Governess (The Turn Of The Screw) und Lady Billows (Albert Herring), die Titelpartie der Louise von Charpentier sowie die Poulenc-Partien Blanche (Les Dialogues des Carmelites) und Elle (La Voix Humaine). Zu den Dirigenten, mit denen sie auf der Opernbühne gearbeitet hat, zählen Andrew Davis, Bernard Haitink, Vladimir Jurowski, Carlos Kleiber, Antonio Pappano and Simon Rattle.

In letzter Zeit hat Felicity immer mehr die Freude an der Operette entdeckt. So sang sie 1993 die Titelpartie in Lehars Lustiger Witwe im Rahmen einer Aufnahme des Glyndebourne Festivals für EMI, diese Rolle hatte sie zuvor bereits in Nancy und Paris gesungen. 1999 trat sie in Chicago als Rosalinde in Strauss' Fledermaus auf. Mit der Titelrolle in Offenbachs La Belle Helene, inszeniert von Laurent Pelly und dirigiert von Marc Minkowski, hat sie 2000 in Paris einen überwältigenden Erfolg gefeiert. In der Spielzeit 2004/2005 war Felicity- wiederum mit demselben Team- als Offenbachs La Grande Duchesse de Gerolstein zu hören.

Felicity genießt ein hohes Ansehen als Konzert- und Oratoriensängerin, sie hat mit nahezu allen großen Dirigenten und Orchestern gesungen. Sie ist zudem, insbesondere mit dem Pianisten Graham Johnson, den sie während ihrer gemeinsamen Studienzeit an der Royal Academy of Music traf, eine erfahrene Gestalterin von Liederabenden. Zu ihrem Repertoire zählen Lieder von Strauss, Schubert, Schumann und Brahms ebenso wie die Meister der französischen Mélodies. Natürlich liegen ihr auch die English Songs sehr am Herzen, wie zum Beispiel die von Benjamin Britten und William Walton. Sie ist ein Gründungsmitglied von Graham Johnsons Songmakers Almanac.

Zu den zahlreichen Auszeichnungen, die Felicity erhalten hat, zählen Ehrendoktorate der Universitäten von Oxford, London, Leicester, Sussex, der Royal Scottish Academy of Music and Drama Glasgow sowie der Sorbonne in Paris. In Frankreich wurde sie 1990 zum Officier dans l'Ordre des Arts et des Lettres und 2001 zum Chevalier dans la Legion d'Honneur ernannt. Ebenfalls 1990 ernannte man Felicity zum Commander of the British Empire (CBE). 1996 wurde sie in den Adelsstand zur Dame Commander of the British Empire erhoben. Seit 2003 ist Felicity Bayerische Kammersängerin und 2010 erhielt sie die Wigmore Hall Medal.   ML

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